Meine Eltern stammen aus Lettland und geboren wurde ich in Deutschland, in der Nähe von München. Musik und Gesang faszinierten mich schon als Kind, und auf einer alten Gitarre brachte ich mir selbst einige Akkorde bei. Mit 18 Jahren trat ich mit englischsprachigen Liedern auf Münchner Kleinkunstbühnen auf. Dort erlebte ich zum ersten Mal hautnah die Lebendigkeit der lateinamerikanischen Folklore. Von diesem Moment an war ich begeistert von den Klängen dieser Musik, und sie wurde zu einem Teil meines Lebens.
Zunächst ohne die Sprache zu verstehen, begann ich, Lieder aus der Andenregion zu singen. Ich interessierte mich für Menschen und Kultur der Andenländer, unternahm meine erste Reise nach Ecuador, Peru und Bolivien, lernte Spanisch und versuchte mich auf den typischen Instrumenten, Charango, Cuatro, Bombo, Zampoña etc. Besonders bewegte mich der ausdrucksvolle Klang der Quena, einer Andenflöte aus Bambus. Meine größte Leidenschaft gilt den gesungenen Melodien und Rhythmen der Länder Lateinamerikas, die mir inzwischen sehr vertraut sind und die ich dennoch Tag für Tag neu entdecke. Freunde und Musiker aus Lateinamerika haben mich bei meinem Entdeckungsdrang unterstützt und auf weiteren Reisen nach Südamerika habe ich viel über die Menschen der Anden und ihre Kulturen gelernt.
Spanisch spreche ich inzwischen fast so gut wie meine Muttersprache. Mein Repertoire umfasst Lieder aus ganz Lateinamerika. Schwerpunkt sind Lieder aus Argentinien und Bolivien, zu deren Menschen und Kultur sich eine besondere Bindung entwickelte. Neben dem Gesang interpretiere ich auch Melodien auf der Quena (Andenflöte), die ich teilweise selbst komponiere.
Im Lauf der Jahre habe ich viele Bühnenerfahrungen gesammelt, sowohl als Solistin als auch in Zusammenarbeit mit anderen Musikern, sowie bei Musikaufnahmen im Studio. 1993 produzierte ich die MC/CD „Mi Canto para Latinoamerica“. Seit 1994 trete ich regelmäßig mit dem peruanischen Musiker Ronald Abarca auf. Literaturkonzerte, zum Beispiel mit Birgit Monz und Christa Troske ergänzen meine/unsere musikalische Arbeit.
Der Tanz begleitet mich ebenfalls seit meiner Jugend, zunächst als reines Hobby. Erst 2004 kam ich zum Meditativen Kreistanz und später zum Kreativen Tanz & Heilsamer Bewegung. Bei einem Tanzseminar in Schloss Altenburg mit Gerd Kötter erlebte ich zum ersten Mal, wie mich Musik in Verbindung mit Bewegung mit dem innersten Kern meiner Seele in Berührung bringt. Ich besuchte weitere Seminare bei Gudrun Stüwe, Eva Klöpfer, Maria-Gabriele Wosien und vielen anderen Lehrern und schon bald wurde mir klar, dass auch ich andere Menschen zum Tanzen anregen möchte. Ich nahm an Fortbildungen zur Tanzleiterin bei Barbara Hundshammer (Zentrum in BeWEGung kommen) teil und halte seither regelmäßig Tanzkurse ab.
Bei den Meditativen Kreistänzen begeistert mich besonders die Vielfalt der Melodien und Rhythmen anderer Kulturen, doch ich vermisste in der Szene meine vertrauten Klänge aus Südamerika. Ich machte mich auf die Suche nach Meditativen Tänzen zu lateinamerikanischer Musik, fand aber nur sehr wenig Material. Eines Tages, ich hörte gerade eine Musik aus den Anden und bewegte mich dazu, kam mir meine Intuition zu Hilfe. Wie von selbst entstand ein Tanz. Seither choreografiere ich Meditative Kreistänze zu Musik aus Lateinamerika, sowie auch zu Musik aus anderen Ländern.
Bei meiner Suche nach neuen Erfahrungen und Impulsen entdeckte ich das Klangheilen und Tönen, und als Sängerin lag es für mich nahe, Stimme und Tanz zu verbinden. Freies Tönen und Singen von Mantren sind ein wichtiger Bestandteil meiner Kurse für Kreativen Tanz.
Bei meiner Arbeit war und ist es mir sehr wichtig, mir selbst treu zu bleiben. Mein Anliegen ist es, die Menschen mit den Lebensformen und Kulturen anderer Völker in Berührung zu bringen und so ihr Herz zu berühren. Auf diese Weise möchte ich zu einem tieferen Verständnis zwischen den Geschöpfen unserer Mutter Erde beitragen. Doch wer andere besser verstehen und achten möchte, der muss zuerst sich selbst verstehen und lieben lernen. Um das zu erreichen, sind Kreativer Tanz, Heilsame Bewegung und Freies Tönen sehr wertvolle und gleichzeitig lustvolle Hilfsmittel.
Petra Strazdins Sombra